Mittwoch, 5. April 2017

Nach der Scherung

Nachdem Thez die Scherung im Perryversum vollzogen hat, scheint unser Held in dem parallelen Strang den Job gewechselt zu haben.
Mir ist jedenfalls vor Kurzem ein Flyer mit folgendem Angebot ins Haus geflattert:





Nur schade, dass ich keinen Rotwein mag...😉

Dienstag, 14. Februar 2017

Es ist vollbracht



Am Wochenende, Samstag um genau zu sein, ging eine Ära zu Ende. Ich habe das Heft „Schach der Finsternis“ von Kurt Mahr zu Ende gelesen. Und damit das letzte von mir ungelesene Heft der Perry Rhodan Serie. Nun ja, fast. Doch dazu gleich mehr.

Es begann alles 1976 oder 1977, als ein Schulfreund mich mit Perry infizierte. Ich blieb ein Jahr dabei und las in der Zeit den Dritte-Macht-Zyklus und die Hefte 821 bis 900. Dann wurde ich zu „erwachsen“ dafür. Als ich ca. 11 Jahre später in unserem Real-Markt von der vierten Auflage die Nummer 650 entdeckte, griff ich sofort zu und fing wieder an zu lesen. Kurz darauf erschien in der ersten Auflage die 1500 und ab da las ich parallel.

Kurz darauf konnte ich meine Sammlung auf einen Schlag komplettieren und las und las und las. Anfangs noch viel, später dann nur noch im Schnitt ein Heft pro Woche. Plus die aktuellen Hefte der Erstauflage.

Grund für die Verlangsamung war neben anderen Zeitfressern, dass es gerade ab den 1200er Heften mühseliger wurde. Ich wollte aber nicht (wie bei so vielen Dingen) mittendrin aufhören und hatte mir zum Ziel gesetzt, diesmal bis zum bitteren Ende dabei zu bleiben. Endlich hatte ich die Nummer 1500 erreicht. Allerdings fehlten ja noch die Hefte 50 -650. Ich stieß also weit in die Serienvergangenheit vor und begann, die ganz alten Zyklen zu lesen. Aber damit wurde es nicht einfacher. Auch wenn es einige gute Hefte gab, war das ganze doch oft zäh und mühsam. Selbst der so hoch gelobte MdI-Zyklus riss mich nicht wirklich vom Hocker. Ganz schlimm wurde es mit den Cappins.

Mit dem Schwarm wurde es zwar langsam besser, aber an die glorreichen Jugenderinnerungen konnte nichts heranreichen. Besonders schlimm waren die Hefte von Hans Kneifel. Ich muss zugeben, dass ich viele von ihm nur noch quer gelesen habe.

Als ich dann Samstag das letzte Heft aus der Hand legte, war es wirklich, als fiele eine schwere Last von meinen Schultern. Endlich frei. Endlich Zeit, auch mal was anderes als Perry zu lesen (naja und meine aus der Midlife-Crisis stammenden Comic-Anschaffungen – aber das ist eine andere Geschichte). Zwar will ich ja immer noch bis zum Ende dabei bleiben, sprich die aktuellen Hefte weiter lesen (auch da bin ich im Moment etwas im Rückstand, deswegen habe ich in der Tat derzeit noch nicht ALLE Hefte gelesen), aber das lässt ja trotzdem Raum für andere Sachen – hoffe ich. Wie ich außerdem hoffe, dass die Serie nicht mehr allzu lange läuft 😜.

Was hab ich an Aufwand reingesteckt? Nun, brutto waren es ca. 17 Jahre und netto 174.000 Minuten (bei geschätzt zwei Stunden pro Heft) an Lesezeit, was immerhin 120 Tagen entspricht. Hm, soviel war‘s dann gar nicht. Warum zum Leticron hab ich da 17 Jahre für gebraucht????

Hat es sich denn gelohnt? War es gut investierte Zeit? Ja und nein. Ja, es hat sich gelohnt, weil ich jetzt endlich sagen kann, ich kenne sie alle. Nein, es hat sich nicht gelohnt, weil auf zu wenige Perlen zu viele Krampen kamen. Auch hatte ich damals die Hoffnung, wenn ich alles gelesen habe, könnte ich den großen Bogen erkennen. Schon beim Schwarmzyklus sehen „aah, da ist der Grundstock, deswegen passt das so gut zu den sieben Mächtigen“. Die Hoffnung hatte aus zwei Gründen getrogen. Erstens war mein Gedächtnis so schlecht, dass ich Details längst nicht mehr erinnerte und allein deswegen keinen Bogen und Verknüpfungen erkennen konnte. Und zweitens, weil der Bogen am Beginn gar nicht existierte.

Ja, Willi Voltz begann im Schwarmzyklus z.B. die Cynos und Kytoma einzuflechten. Und dass Ganerc-Callibso schon im ES/Anti-ES-Zyklus auftauchte, war auch eine nette Überraschung. Aber ich hatte doch das Gefühl, dass der ganz große Background auch für den Schöpfer noch nicht erkennbar war.

Allerdings muss ich zugeben, dass gerade diese genannten Punkte schöne Beispiele für langfristig aufgebaute Geheimnisse und Bögen sind, die mir an der aktuellen Handlung stark abgehen. Mal etwas über mehrere Zyklen aufbauen, um es dann mit der aktuellen Handlung zu verknüpfen. Das fände ich gut.
Kurz nachdem ich ausgelesen hatte und die letzten Hefte in die Sammelmappen räumte, um sie in den Keller zu tragen, hatte ich ganz kurz den Impuls „Soll ich nicht doch jetzt nochmal weiterlesen? Von 650 bis 1500? Oder zumindest bis 900?“.

Immerhin war das – in meinen Augen – die Glanzzeit der Serie. Die Laren, Aphilie, Superintelligenzen, Molekülverformer, die einsame Erde. So viele Handlungsstränge und alle miteinander mit leichter Hand verknüpft.
Schließlich siegte doch die Vernunft. Zum einen hatte ich ja alles schon mal gelesen. Und zum anderen wusste ich, dass ich diesmal noch enttäuschter sein würde. Ich hatte vor einiger Zeit meinen absoluten Favoriten („BARDIOC“) noch einmal gelesen. Und war etwas deprimiert. Ja, der Roman war nicht schlecht. Aber dieses Flair, das er beim ersten Lesen verbreitet hatte, wollte sich nicht mehr einstellen. Im Gegenteil fielen mir einige Details auf, die Willi einfach schlampig ausgearbeitet hatte.

Und diese „Enttäuschungen“ würden jetzt mit Sicherheit bei noch vielen anderen Romanen auftreten. Man (=ich) ist viel abgeklärter, hat schon etwas mehr Durch- und Überblick und ist im Ganzen anspruchsvoller geworden.
Deswegen blicke ich so sehnsüchtig zurück auf die Zeit, als ich alles zum ersten Mal gelesen habe. Man war so unbedarft und sog alles wie ein Schwamm auf und war viel leichter zu begeistern. Diese Begeisterungsfähigkeit vermisse ich heute wohl am meisten.

Immerhin, eins kann man mir nicht nehmen (außer mit einem Hypnostrahler): die Erinnerung an diese großartige Zeit. Und als haptische Unterstützung lagern die Hefte in meinem Keller, wo ich sie jederzeit hervorkramen und drin blättern kann, um zu sagen „weißte noch damals, als Perry auf BULLOCs Spuren war und die Konzepte den Planeten der Feuerflieger zerschnitten, um ein neues Wanderer draus zu machen…hach, war das schön….

Donnerstag, 9. Februar 2017

Geschichtsklitterung



Obwohl ich ein Fan der Gruppe Black Sabbath bin (in jungen Jahren, war es mal meine Lieblingsband; heute habe ich sowas gar nicht mehr), ist irgendwie völlig an mir vorbei gegangen, dass sie sich auf ihrer Abschiedstour befanden.
Erst durch einen Artikel, der darauf hinwies, dass sie Anfang Februar ihr letztes Konzert gegeben haben, ist es mir vor Augen gekommen.
Auf der Suche nach näheren Infos war ich auch – ich glaube zum ersten Mal – auf ihrer Homepage. Nett gemacht, sehr nostalgisch. Lässt einen wehmütig an vergangene Zeiten denken.
Was mir jedoch äußerst übel aufgestoßen ist, ist diese Fixierung auf die Originalbesetzung. Andere Sänger, Drummer etc werden lapidar mit „wechselnde Besetzungen“ abgetan. Selbst im Shop werden nur Platten der Originalbesetzung angeboten.
Ich bin eigentlich nur über Ronnie James Dio zur Band gekommen und halte „Mob rules“ immer noch für das beste Album der Band (Wenn ich den Film „Heavy Metal“ sehe und der Angriff der Bösen auf die Stadt unterlegt wird mit dem Song „Mob rules“, bekomme ich immer noch eine Gänsehaut.). Aber Dio wird namentlich gar nicht erwähnt, das Album klein geredet, im Shop (s.o.) gar nicht angeboten.
Und dass Ozzy die Band damals im Guten verlassen hat, hatte ich auch anders in Erinnerung. Ein Schelm, wem dabei „1984“ in den Sinn kommt? Verklärt hier die Band selbst vergangene Zeiten? Oder waren die anderen Zeiten wirklich so übel (aus Bandsicht)?
Wie auch immer, ich finde das mehr als schade, dass hier die Originalkapelle so gefeiert wird und die anderen, die einen nicht unwesentlichen Beitrag zum guten Ruf beigetragen haben, so dermaßen untergekehrt werden.
Vielleicht bin ich auch nur so empfindlich, weil ich Ozzy nie wirklich leiden konnte (Auch wenn zugegeben die alten Platten mit ihm gut sind.) ;-)
Und jetzt geh ich erstmal mit den Zwergen tanzen, seh mir den Papst am Ende eines Seils an und fall dann übers Ende der Welt…;-)))

Mittwoch, 18. Januar 2017

Die letzten Züge

Es ist fast soweit. Eigentlich sollte ich mit dem Thema schon Ende 2016 durch sein, aber wir Deutschen scheinen in letzter Zeit einen Hang zum BER-isieren zu haben. 😛
Wie auch immer. Es muss so um 1990 herum gewesen sein, dass ich wieder süchtig wurde und erneut anfing, Perry Rhodan zu lesen. Diese "Raketenheftchenserie", wie sie vom Chefredaktuer K.N. Frick selbst tituliert wird.
Damals startete die vierte Auflage mit dem Laren- oder Konzils-Zyklus. Und da dieser nahtlos in den von mir geliebten Aphilie- und Bardioc-Zyklus überging, konnte ich nicht widerstehen und stieg wieder ein. Außerdem nahm ich mir vor, diesmal dabei zu bleiben und nicht wieder mit Nummer 900 auszusteigen.
Da die Erstauflage kurz darauf die Nummer 1500 erreichte, war dies eine weitere Einladung und ich las ab 1500 parallel auch die erste Auflage.
Irgendwann konnte ich die alten Hefte komplett ersteigern (nein, nicht bei ebay, das gabs damals noch nicht) und musste nur noch für die Erstauflage zum Bahnhof pilgern.
Als ich bis Band 1499 gekommen war, musste ich noch die ersten 649 Hefte nachholen. Da ich den ersten Zyklus schon als Teenie gelesen hatte, schenkte ich mir diesen und fing so um 2003 mit der Nummer 50 an.
Und jetzt biege ich endlich auf die Zielgerade ein. In diesen Tagen quäle ich mich durch einen Kneifel (ich kann seinen Stil einfach kaum aushalten und muss zugeben, dass ich seine Bände in den letzten drei Zyklen meist nur quergelesen habe), die Nummer 644, "Goliath aus der Vergangenheit" .
Mal sehen, ob es eine etwas umfangreichere Rückschau gibt, wenn es heisst "Es ist vollbracht!".